Königsberg in Preußen

Adressbücher und Kartenmaterial zur Regierungs- und Provinz-Hauptstadt Ostpreußens

Die Einwohner Königsbergs i.Pr. stellten ca. 10% der ostpreußischen Bevölkerung. Die Suche nach den Vorfahren in einer Großstadt erweist sich immer als besonders schwierig.

Die Zuordnung zu Kirchspielen und Standesämtern stellt ein großes Problem dar.

Aber nicht nur das, Großstädte sind ein großer Anziehungspunkt für Arbeitssuchende und stellen auch einen großen Umsatz bei Wohnungswechseln dar.

So waren die Adressbücher in den Großstädten seit jeher ein Medium, dass für die Suche nach den Wohnungen und Arbeitsstätten der Menschen dringend notwendig war.

Für Königsberg gibt es Adressbücher seit Mitte des 19. Jahrhunderts, die zumindest ab 1900 in jährlichem Rhythmus aktualisiert wurden. Eine detaillierte Prüfung steht noch aus.

Einige der Adressbücher sind auch online z.B. bei der Uni-Bibliothek Düsseldorf zu finden.

 

Im Portal Ostpreußen ist nun das Adressbuch von 1935 vollständig aufbereitet worden und online durchsuchbar. Die Links auf die Namensregister finden Sie weiter unten in diesem Artikel.

Aber nicht nur das. Es wurden auch Kontrollen im Häuserverzeichnis von 1935 durchgeführt, wenn z.B. die Berufsangabe zu einer Person in der Einwohnerliste nicht angegeben war.

Außerdem sind für die einzelnen Stadtteile bzw. für den ursprünglichen Kern Königsbergs detaillierte, interaktive Stadtkarten mit über 600 Straßen erstellt worden.

Dazu kommt noch ein Vergleich des Stadtkerns mit dem Jahr 1912 und die Straßenbilder im Jahr 1935 meist mit Informationen zur Lage der Häuser in der Straße bezogen auf die Hausnummer.

An dieser Stelle möchte ich den 4 Helferinnen und Helfern am Adressbuch Königsberg 1935 ganz herzlich danken.

So konnten 100.000 Adressen zusammengestellt werden. Wir hoffen, dass wir noch weitere Adressbücher von Königsberg mit Hilfe weiterer Helferinnen und Helfer erstellen können. Es steht noch für viele Jahre Datenmaterial zur Verfügung.

Eine Liste der Königsberger Adressbücher, die dem Portal Ostpreußen zur Verfügung stehen, finden Sie weiter unten.

 

Kirchspiele

Auf der Basis der Straßen ist auch ein Verzeichnis der Zugehörigkeit zu den Kirchspielen Königsbergs erstellt worden, so dass Sie nun die Möglichkeit haben, gezielt nach den richtigen Kirchenbüchern zu suchen.

Eine Übersicht der Kirchen und Stadtteile Königsbergs im Jahre 1834 finden Sie hier.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier. -->

 

Standesämter

Die Zuordnung zu den Standesämtern erweist sich schon schwieriger. Hierzu finden sich in den Adressbüchern keine weiteren erleuchtenden Informationen. Bislang konnten nur zwei Quellen mit weiteren Informationen ausfindig gemacht werden. Aber diese sind bereits sehr hilfreich.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier. -->

 

Weitere Adressbücher von Königsberg

Nachfolgend eine Liste der Jahrgänge, die dem Portal Ostpreußen zur weiteren Auswertung zur Verfügung stehen.

Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte, kann sich über Kontakt melden.

Einwohnerentwicklung und Eingemeindungen der Stadt Königsberg i.Pr.

Am 5. April 1905 erfolgte die Eingemeindung der außerhalb der früheren Festungswälle gelegenen Vororte: Amalienau, Kalthof, Maraunenhof, Mittelhufen und Ponarth. Hierdurch stieg die Einwohnerzahl um 20.000 auf 282.000. (Quelle: Einwohnerbuch Königsberg 1928)

Mit der nächsten Eingemeindung am 5. Juni 1927 kamen die Landgemeinden Cummerau, Devau, Neuhufen und Juditten, sowie die Gutsbezirke Contienen, Friedrichswalde, Großer Exerzierplatz, Maraunenhof, Rathshof und Speichersdorf hinzu. Außerdem kamen Teile der Landgemeinde Quednau und der Gutsbezirke Groß Friedrichsberg und Liep dazu. Hierdurch nahm die Einwohnerzahl nur um 6740 auf 292.325 zu, das Stadtgebiert verdoppelte sich jedoch. (Quelle: Einwohnerbuch Königsberg 1928)

Seit 1921 gab es einen Rückgang der Geburtenzahl. 1927 wurden 17 lebende Kinder auf 1000 Einwohner geboren, welches seit 1921 der Tiefpunkt war und welcher nicht fern von dem des letzten Kriegsjahres 1918 lag. (Quelle: Einwohnerbuch Königsberg 1928)

Laut Einwohnerbuch 1935 lag die Geburtenzahl im Jahre 1900 bei 29,8 und im Jahr 1933 sank sie auf 13,6. Die Anzahl der Eheschließungen auf 1000 Einwohner stieg dagegen von 8,9 im Jahr 1900 auf 12,31 im Jahr 1933. Der Rückgang der Geburtenzahl lässt sich u.a. wohl auch aufgrund der Wirtschaftskrise erklären, denn im Jahr 1934 ist die Geburtenzahl bereits wieder auf 16,7 angestiegen.

Im Adressbuch von 1920 finden sich gegenüber dem Einwohnerbuch von 1927 widersprüchliche Angaben, die eventuell darauf zurückzuführen sind, dass nicht die Vororte mit hinzugezählt wurden.

 

Jahr EinwohnerzahlQuellentyp
1816 53.850Adressbuch
1839 65.328Adressbuch
1861 87.000Adressbuch
1871 112.092Volkszählung
1885 151.151Volkszählung
1895 172.796Volkszählung
1900 187.897Adressbuch
1905 223.770Volkszählung
1910 245.994Adressbuch
1919 277.887Adressbuch
1925 287.312Volkszählung
1933 315.794Volkszählung
1941 380.042Adressbuch

 

Wie widersprüchlich die Zahlen sind, lässt sich auch an der Ausgabe von 1935 erkennen. Hier werden widerum eher die Zahlen von 1920 gestützt. Die Einwohnerzahl im Jahr 1906 betru 225.993. Bei der Eingemeindung von 1927 kamen 7057 Personen aus den Landgemeinden und Gutsbezirken hinzu.

Am 25. Juni 1928 wurden die Gutsbezirke Ballieth, Jerusalem und die Exklaven Fischhof, Groß Karschau, Hoch Karschau und Metgethen eingemeindet. Am 1. Januar 1929 noch Groß Holstein und Spandienen. Der Zuwachs der Bevölkerung lag bei 641 Personen. Die Bevölkerung der Exklaven und von Spandienen ist im Einwohnerbuch von 1935 auch nicht gelistet. Jedenfalls gab es hierzu keine Angaben.

Am 1. Oktober 1933 wurde die Landgemeinde Altenberg mit 277 Einwohnern eingemeindet.

Mit der Volkszählung vom 10. Juni 1933 hatte Königsberg 315.794 Einwohner.

Personennamen im Adreßbuch 1935 von Königsberg

Mehr als 21.000 verschiedene Personen- und Unternehmensnamen lassen sich im Adressbuch von 1935 finden.

Zur schnelleren Übersicht wurden hierzu in alphabetischer Reihenfolge mehrere Listen erstellt, über die Sie schnell zu den einzelnen Einträgen gelangen können. Die Veröffentlichung der Listen erfolgt in den nächsten Tagen.

 

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