Anhalt, die Herzöge, Fürsten, Grafen und Herren von

Adelstitel:

Anhalt

Beschreibung:

Reichsgrafenstand dto. 19.9.1749

Wilhelm Gustav, Erbprinz von Anhalt-Dessau, vermählte sich 1726 in heimlicher Ehe mit Johanna Sophia Herre, Tochter des Dessauer Kaufmannes und wurde die aus dieser Ehe hervorgegangene Descendenz mit dem Namen "Anhalt" in den Reichsgrafenstand erhoben, ohne ihr jedoch die Successionsfähigkeit in dem fürstlichen Hause Anhalt beizulegen.

Erloschen 1.3.1823 mit August Gustav Grafen von Anhalt, königlich preussischer Major a.D.

In königlich preussischen Militärdiensten vorgekommen.

Anhalt, die Herzöge, Fürsten, Grafen und Herren von

Adelstitel:

Anhalt, die Herzöge, Fürsten, Grafen und Herren von

Beschreibung:

Das regierende, in drei Linien blühende Haus gehört unmittelbar keineswegs in das preussische Adels-Lexikon, wohl aber mittelbar in vielfacher Hinsicht in ein genealogisches Handbuch für die preussischen Staaten. Erstens theilten die ersten Markgrafen von Brandenburg gleiche Abstammung mit diesem fürstlichen Hause, zweitens besteht noch in der Gegenwart eine nahe Verwandtschaft mit dem preussischen Hause und den Linien Anhalt-Dessau und Anhalt-Bernburg; ferner haben aus allen Linien desselben zahlreiche Mitglieder in den höchsten brandenburgisch-preussischen Militair-Würden gestanden, und namentlich erhielten fünf den Feldmarschallstab; endlich besitzt das Haus Anhalt-Dessau ansehnliche Herrschaften in der Provinz Preussen, und in der Provinz Sachsen das in der Katgorie einer freien Standesherrschaft stehende Amt Walter-Nienburg. Die Seitenlinie des Hauses Anhalt-Cöthen ist im Besitze des preussischen Fürstenthums und freien Standesherrschaft Pless in Oberschlesien. Ursprünglich stammen alle diese Fürsten von den ehemaligen Grafen von Ascharien (Aschersleben) und Ballenstädt ab, deren früheste Geschichte in dem Dunkel des grauesten Alterthums vergraben liegt.

Als Stammschloss des Gesammthauses wird die im Harz, zwei Stunden von Ballenstädt in Trümmern liegende Burg Anhalt betrachtet, während ein anderes Stammschloss, die Burg Ascanien, seine wüsten Mauern über die Stadt Aschersleben erhebt.

Nicht bestimmt ist, ob sie suevischen oder sächsischen Ursprungs sind, während viele Ritter des Geschlechtes die Freiheit der Sachsen gegen die Franken und die Reichsgrenzen gegen die Wenden vertheidigt haben. Die Abkunft, das Alter und eheliche Verbindungen haben dieses Haus reicher und mächtiger gemacht. Zu den Vergrösserungen desselben durch Vermählung gehört die Otto des Reichen, Graf von Ballenstädt, mit der Erbtochter des letzten Herzogs von Sachsen aus dem Hause Billungen, Eilicke, woher ihren Titeln der eines Herzogs von Sachsen, Engern und Westphalen beigefügt wurde; der Sohn Otto des Reichen und er erwähnten Prinzessin von Sachsen war Albrecht der Bär, Graf zu Ballenstädt und Aschersleben, welcher später Markgraf zu Solt- oder Salzwedel wurde, darauf das alte wendische Königreich, dessen Hauptort Brandenburg war, ererbte, und nachmals mit dem Titel eines Markgrafen von Brandenburg der Stammvater der ersten Dynastie, der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg ward.

Albrecht der Bär hatte zwei Söhne; der ältere, Otto, erhielt die Mark Brandenburg, der jüngere, Bernhard, aber in den damaligen unruhigen Zeiten nach der Achts-Erklärung des grossen Herzogs von Sachsen und Baiern, Heinrich des Löwen, das Herzogthum Sachsen und ward der Ahnherr des Sächsisch-askanischen Kurhauses. Er hatte ebenfalls zwei Söhne, von denen der älteste Albrecht II. ihm in der Regierung folgte, und Johann die Häuser der ascanischen Herzöge von Sachsen Wittenberg und von Sachsen Lauenburg stiftete. Das Erstere erlosch 1428, das Letztere 1689. Der zweite Sohn Bernhards war Heinrich, erster Graf und Fürst von Anhalt. Seine Nachkommen verloren die Grafschaft Aschersleben, und schwächten sich vielfach durch Zerstückelung ihrer Besitzungen. Eine Haupttheilung der Länder erfolgte unter dem Fürsten Joachim Ernst, der acht Söhne hatte. Drei von ihnen, Bernhard, Johann Ernst und Joachim Christoph, waren ihm in die Ewigkeit vorangegangen. Die noch übrigen fünf theilten sich auf folgende Weise in die väterlichen Lande. Johann Georg erhielt Dessau, Christian erhielt Bernburg, Rudolph erhielt Zerbst (seine Linie ist 1793 erloschen), Ludwig Cöthen, der Letztere starb kinderlos, daher wurde der fünfte Bruder August Fürst von Cöthen und Stammvater der Linie des jetzt Herzoglichen Hauses.

Zur leichtern Übersicht dienen auch folgende historische Angaben: Die Geschichte des Hauses Anhalt zerfällt in folgende Perioden:

a) in die der alten Grafen zu Ascanien und Ballenstädt; sie beginnt mit Aribo, Herrn zu Ascanien, der des ersten Herzogs in Sachsen, des Grossen Wittekinds, Schwester zur Gemahlin hatte; er starb 787. Sein Enkel Poppo war durch Vermählung mit einer Gundewinda aus dem königlichen Stamme der Carolinger zu hohem Ansehn in Frankreich gekommen. Ein Urenkel von ihm, Ericus, blieb in der Schlacht bei Merseburg 933 und liegt zu Keuschberg begraben. Dieser erste Zeitraum endet mit Albrecht dem Bären, dessen Sohn Bernhard 1180 das Herzogthum Sachsen erwarb. Der Enkel desselben Johann wird der Stifter der Herzoglich Sachsen Lauenburgschen Linien, die mit Julius Franz, der 1689 zu Reichstsstadt in Böhmen kinderlos starb, erlosch. Der zweite Sohn des Kurfürsten Bernhard war Heinrich Pinguis (der Fette), erster Fürst zu Anhalt und Stammherr des Gesamthauses Anhalt,

b) zweite Periode beginnt mit der Theilung der Anhaltschen Länder, wodurch die alten Linien Bernburg, Zerbst und Cöthen entstanden.

c) Die dritte nimmt ihren Anfang mit der Regierung Joachim Ernst's aus dem Hause Zerbst, dem nach Erlöschen aller übrigen Anhaltschen älteren Häuser sämtliche Länder zufielen. Er war am 20. Oktober 1536 geboren und starb 1586. Mit zwei Gemahlinnen: a) Agnes, Gräfin von Barby und b) Eleonore, Prinzessin von Würtemberg hatter er sechszehn Kinder, acht Töchter und acht Söhne. Die älteste Prinzessin, Anna Maria, wurde die Gemahlin des Herzogs Joachim Friedrich, die zweite Agnes starb als Kind, die dritte, Elisabeth, vermählte sich mit Johann Georg, Kurfürsten von Brandenburg; die vierte, Sybille, mit Friedrich, Herzog zu Würtemberg; die fünfte, Agnes Hedwig, mit August, Kurfürsten von Sachsen, die sechste Dorothea Maria mit Johann, Herzog von Weimar, die siebente, Sabine, starb unvermählt, und die achte reichte dem Grafen Karl Günther von Schwarzburg ihre Hand. Von den acht Söhnen wurde der ältere Johann Georg der Stifter des Hauses Dessau, Christian der des Hauses Bernburg, August des Hauses Plötzkau, Rudolph behielt Zerbst, und Ludwig bekam Cöthen.

d) Die vierte Periode enthält die Geschichte dieser Häuser bis auf die Annahme des herzoglichen Titels und bis in die Gegenwart.

Der eroloschenen Hauptlinie Anhalt-Zerbst Stammvater, der Fürst Rudolph, starb im Jahre 1621; ihm folgte Johann Ludwig, der von mütterlicher Seite auch die Herrschaft Jever im Holsteinschen ererbt, und sich mit Christiane Eleonore von Zeutsch, einer Tochter Vollraths von Zeutsch (Zeusch) den 23. Juli 1637 vermählt hatte; sodann kam sein Enkel Karl Wilhelm zur Regierung, nach dessen 1718 erfolgtem Tode aber sein Sohn Johann August und nach ihm Christian August, der zur Würde eines preussischen Feldmarschalls gelangte. Sein Bruder Christian Ludwig blieb in den Laufgräben der französischen Festung Aire, als Hauptmann der preussischen Füselier-Garde. Der Fürst selbst residierte als preussischer Feldmarschall und Statthalter von Pommern zu Stettin, und befand sich daselbst, als im Jahre 1716 der Kaiser von Russland, Peter der Grosse, in dieser Stadt anwesend war. Er überhäufte den Fürsten mit grosser Zärtlichkeit, ohne zu ahnen, dass die Tochter desselben 28 Jahre später den Thron Russlands besteigen würde. Sophie Auguste Friederike, geboren den 2. Mai 1729, wurde unter dem Namen Katharina II. Kaiserin und Selbstherrscherin aller Reussen.

Aus der Linie Anhalt-Zerbst war auch Anton Günther, ein Sohn Johanns des regierenden Fürsten von Anhalt-Zerbst, königlich preussischer General-Lieutenant von der Infanterie; er vermählte sich im Jahre 1705 mit Auguste Antonie Marschallin von Biberstein, welche 1736 am 27. Dezember starb, während ihr Gemahl schon am 16. Dezember 1714 mit Tode abgegangen war. Der letzte Fürst aus diesem Hause, Friedrich August, war der Bruder der Kaiserin Katharina II., königlich kaiserlicher General der Cavallerie und Reichgeneralfeldmarschall; seine zweite Gemahlin war die Tochter des Fürsten Victor zu Anhalt-Bernburg; sie genoss seit dem Jahre 1814 eine jährliche Rente von 60.000 holländischen Gulden, die ihr von den Herzögen von Holstein gezahlt wurden, weil ihnen Russland die Herrschaft Jever abgetreten hatte.

Diese Fürstin starb zu Coswig im Jahre 1827 mit dem schönen Ruhme, durch Wohlthun und Herzensgüte ein Gegenstand der allgemeinen Verehrung gewesen zu sein. Die Besitzungen des Hauses Anhalt-Zerbst wuden unter die übrigen drei fürstlichen, jetz herzoglichen Häuser Anhalt verteilt. Im Jahre 1812 starb eine Seitenlinie des Hauses Anhalt-Bernburg, nämlich der Zweig Hoym-Schaumburg, mit dem Fürsten Friedrich Ludwig Adolph, geboren am 29. November 1741 und gestorben zu Homburg am 24. Dezember 1812 im Mannsstamme aus. Der Stifter dieser Linie war der Fürst Leberecht, ein jüngerer Bruder des im Jahre 1721 verstorbenen regierenden Fürsten Karl Friedrich von Anhalt-Bernburg. Er war seinem Bruder, dem Fürsten Victor Karl Friedrich, der ebenfalls im Jahre 1812 verstarb, gefolgt, und da mit ihm der Mannsstamm seiner Linie erlosch, so gelangten die Besitzungen an die Witwe und Töchter des Fürsten Victor Karl Friedrich. Dieser war mit einer Prinzessin Nassau-Weilburg vermählt, welche als Witwe auf Schloss Schaumburg an der Lahn residierte. Dieser Seitenlinie gehörten das Amt Hoym nebst Frohse, imgleichen die Güter Zeitz und Belleben, die Grafschaft Holzapfel und die Herrschaften Schaumburg und Lauerburg. Die erwähnte Grafschaft Holzappel (Holzapfel) besteht eigentlich aus der ehemals unmittelbaren Reichsherrschaft Esterau und der Vogtei Isselbach. Fürst Johann Ludwig Nassau-Hademar verkaufte diese beiden Besitzungen im Jahre 1643 an den bekannten kaiserlichen General Peter Melander, später Graf von Holzapfel und Schaumburg. Die Tochter desselben brachte sie wieder an das Haus Nassau zurück, und als auch sie ohne Söhne starb, fielen die Grafschaften an ihre Enkeltochter Charlotte, vermählt mit dem obenerwähnten Fürsten von Anhalt-Bernburg-Schaumburg, der 1812 verstorben ist und blos Töchter hinterlies, von denen sich die ältere (Prinzessin Hermine) mit dem Erzherzoge Joseph, Palatin von Ungarn, vermählte, aber am 14. September 1817 bei der Geburt von Zwillingen starb. Diese Kinder, nämlich der Erzherzog Stephan Franz Victor und seine Zwillingsschwester, die Erzherzogin Amalie Marie Hermine, wurden die Erben der Herrschaft Schaumburg, woraus eine neue Seitenlinie des österreichischen Kaiserhauses, Oestreich-Schaumburg, entstanden ist. Der ERzherzog Joseph fand die übrigen Miterben durch Geld ab und erwarb so das Ganze für seinen Sohn Stephan.

Ein Prinz aus dem erloschenen Hause Anhalt-Bernburg-Hoym-Schaumburg, Friedrich Franz Joseph, vermählte sich zu Brieg in Schlesien mit der Tochter des Ober-Amts-Regierungs-Rathes Westorp, er starb am 19. November 1807, und die aus dieser Ehe entsprossenen Kinder führen den Namen Grafen und Gräfinnen von Westorp.

Von diesen Notizen, die ausgestorbenen betreffend, gehen wir zu den verschiedenen Prinzen des fürstlichen Hauses über, welche sich in hohen Preussischen Militärwürden und Ehrenstellen befanden. Wie wir schon oben erwähnten, trugen fünf derselben den preussischen Feldmarschallsstab.

Leopold, regierender Fürst zu Anhalt-Dessau, geboren den 3. Juli 1676, ernannt zum Feldmarschall am 2. Dezember 1712, krönte seine Taten durch den Sieg bei Kesselsdorf am 15. Dezember 1745. Er starb am 9. April 1747, von einem Schlagflusse getroffen zu Dessau.

Christian August, Fürst zu Anhalt-Zerbst, der schon oben erwähnte Vater der Kaiserin Katharina, ward im Jahre 1742, General-Feldmarschall, und starb am 16. Mai 1747.

Leopold Maximilian, regierender Fürst von Anhalt-Dessau, ein Sohn des oben erwähnten Fürsten Leopold, geboren den 25. Dezember 1700 und zum preussischen Feldmarschall ernannt, unter dem Kanonendonner der Schlacht bei Czaslau, am 17. April 1742. Seinem Heldenmut verdankt Friedrich II. namentlich auch einen ruhmwürdigen Anteil bei Hohenfriedberg und Sorr. Er starb am 16. Dezember 1751.

Moritz, Fürst zu Anhalt-Dessau, ein jüngerer Bruder des vorigen, geboren am 31. Oktober 1712, er focht unter seinem Vater mit ausserordentlicher Tapferkeit bei Kesseldorf, und im siebenjährigen Krieg war er bei Prag und Collin zugegen. Bei Leuthen führte er mit unerschütterlicher Tapferkeit den rechten preussischen Flügel gegen den überlegenen Feind, den er nach fünf wiederholten Angriffen aus seiner Stellung trieb. Friedrich II. umarmte ihn auf dem Schlachtfelde, und unter den ehrenvollsten Lobsprüchen ernannte er ihn zum General-Feldmarschall. Im nächtlichen Kampf bei Hochkirch wurde er durch eine Flintenkugel durch den Unterleib fürchterlich verwundet; aber nicht die Folgen dieser Verletzung, sondern ein nicht durch die Kunst der Ärzte zu verbannender Krebsschaden an der Lippe, führte diesen heldenmütigen Fürsten schon im 48. Jahre seines Alters am 11. April 1760 ins Grab.

Dietrich, Prinz zu Anhalt-Dessau, der dritte Sohn des oben erwähnten Fürsten Leopold Maximilian, Bruder des Fürsten Moritz. Er wurde am 2. August 1702 geboren und am 24. Mai 1747 General-Feldmarschall. Zwei Jahre später begab er sich nach Dessau zurück, wo er am 2. Dezember 1769 starb.

Ausser diesen Feldmarschällen gelangten die Fürsten: Christian, der ältere, von Bernburg schon um das Jahr 1610 zu der Würde eines kurbrandenburgischen und pfalzneuburgischen Feldherrn. Er starb, versöhnt mit dem Kaiser Ferdinand II., der ihn in die Reichsacht erklärt hatte, am 20. April 1630, und hinterliess von seiner Gemahlin Anna von Bendheim zu Teklenburg drei Prinzen.

Franz Adolph, Fürst von Anhalt-Bernburg-Schaumburg, geboren den 7. Julie 1724, war preussischer Generallieutenant von der Infanterie und Chef des Infanterie-Regiments Nr. 3 zu Halle, wo er am 22. April 1784 im 60. Lebenjahr starb. Seine Witwe Maria Josepha, Gräfin zu Hasslingen, folgte ihm am 2. Dezember 1785 zu Halle ins Grab. Sein Leben und sein Bildnis befindet sich in dem militärischen Kalender von 1788.

Aus dem Hause von Anhalt-Cöthen führten die regierenden Fürsten August Ludwig und Karl Georg Leberecht, den Titel eines preussischen Generals, der zweite starb als Österreichischer General-Feldmarschall Lieutenant bei einem Feldzug gegen die Türken in Ungarn, ebenso war der letzt regierende Herzog Ferdinand preussischer Generallieutenant und im JAhre 1806 General-Gouverneur von Schlesien.

Der gegenwärtig regierende Herzog Heinrich ist königlich preussischer General-Major und Chef des 22. Infanterie-Regiments.

Aus dem Hause Dessau stand, ausser den schon angeführten Feldmarschällen, auch Wilhelm Gustav, erstgeborener Sohn des Fürsten Leopold, geboren am 20. Juni 1691 als General-Lieutenant, und Johann Georg in derselben Würde, so wie Leopold Friedrich Franz, regierender Fürst zu Dessau, in preussischen Kriegsdiensten als Oberst und Chef eines Infanterie-Regiments. Der erstere war der Vater der Grafen und Herren von Anhalt, die so wie mehrere ihrer Nachkommen in hohen preussischen Militärwürden standen. Als siebzehnjähriger Jüngling wohnte er den Schlachten bei Prag und Collin bei. Er war ein Freund und Beschützer der Künste und Wissenschaften und hatte sich zu Stettin mit der Tochter des Kriegsraths Hülle vermählt. Im Jahre 1779 zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und lebte von da an als schlichter Privatmann zu Dessau.

Kehren wir von diesen Blicken in die Vergangenheit und von den Prinzen dieses Hauses, welche für den Ruhm der preussischen Waffen gestritten haben, zurück zu den Verhältnissen des fürstlichen Hauses Anhalt in der Gegenwart, so leiten wir dieses Verhältnis zuerst durch die Regenten-Tafel des Hauses ein.

Joachim Ernst, Fürst von Anhalt, welcher alle Länder der verschiedenen Familien zusammenbrachte, wird als der Stammvater des jetzt herzoglichen Hauses betrachtet. Es haben nach demselben in drei Häusern folgende Fürsten regiert:

Anhalt-Dessau:

 verstorben
Joachim Ernst1586
Johann Georg, dessen ältester Sohn1618
Johann Casimir1660
Johann Georg II.1727
Leopold1747
Leopold Maximilian1751
Leopold Friedrich Franz1817
Friedrich, Erbprinz, starb vor dem Vater1814

 

Anhalt-Bernburg:

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Literaturquelle:

Neues Preussisches Adels-Lexicon - A-D

Anhalt - Reichsgrafen

Adelstitel:

Anhalt - Reichsgrafen

Beschreibung:

Reichsgrafenstand dto. 19.9.1749

Wilhelm Gustav, Erbprinz von Anhalt-Dessau, vermählte sich 1726 in heimlicher Ehe mit Johanna Sophia Herre, Tochter des Dessauer Kaufmannes und wurde die aus dieser Ehe hervorgegangene Descendenz mit dem Namen "Anhalt" in den Reichsgrafenstand erhoben, ohne ihr jedoch die Successionsfähigkeit in dem fürstlichen Hause Anhalt beizulegen.

Erloschen 1.3.1823 mit August Gustav Grafen von Anhalt, königlich preussischer Major a.D.

In königlich preussischen Militärdiensten vorgekommen.

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Literaturquelle:

J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch - Preußische Grafen und Freiherren (Ergänzungsband)

Anhalt - Preussische Grafen (Ergänzungen)

Adelstitel:

Anhalt - Preussische Grafen (Ergänzungen)

Wappenbeschreibung:

Wappen: quadriert mit Herzschild. Letzterer gespalten: vorn in Silber aus dem Fusse wachsende schrägrechte rote Zinnenmauer, auf welcher ein schwarzer Bär mit goldener Krone und Halsband emporklimmt; hinten von Schwarz und Silber geschacht (4:12); der ganze Herzschild überdeckt mit rotem Schrägrechtsbalken.

Hauptschild: 1. und 4. in Blau 3 (2, 1) goldende Sterne; 2. und 3. in Gold offner schwarzer Flug.

Drei gekrönte Helme:

I. der Bär aus der Krone wachsend; Decken: schwarz-silbern;

II. aus der Krone wachsend zwei zugewendete von Schwarz und Silber verwechselt getheilte-geharnischte Arme, in den über einander gelegten Händen je einen

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Tafelnummer für das Wappen:

1

Wappenfoto:

 

 

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Literaturquelle:

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